Jean-Louis Chavy

Als Spross einer seit 1820 in Puligny-Montrachet ansässigen Winzerfamilie machte sich Jean-Louis im Jahre 2003 mit einer eigenen Domaine selbständig. Das Weingut ist somit nun in der 6. Generation. Das Terroir von Puligny-Montrachet ist ein besonderes und unterscheidet sich von dem der Nachbargemeinden Meursault und Chassagne-Montrachet insbesondere durch seine steinigen, kalkreichen Böden, die lediglich über eine geringe Schicht Mutterboden verfügen. Durch diese Besonderheit entstehen in Puligny-Montrachet besonders finessenreiche und mineralische Weine mit einer herausragenden Komplexität. Jean-Louis Chavy zählt bereits heute zu den besten Winzern seiner Gemeinde und seine Weine sind sehr rar. 

Oliver und ich kennen und bewundern die Weine von Jean-Louis Chavy schon seit Jahren und sind – zugegebenermassen - vielleicht schon lange seine durstigsten privaten Kunden. Seit 2015 gibt es fast keinen Jahrgang oder keine Appellation, welche wir nicht genossen haben. Manchmal sogar mehr als eine Flasche auf einmal.

Der Jahrgang 2022 ist ein weiteres Gesamtkunstwerk und fasziniert einmal mehr. Wir konnten uns vor Ort in seinem schönen Keller einige ausgewählte Mengen ergattern! Viel hat es nicht, aber wenn alle teilen, bekommt jeder einen Schluck. Besonders stolz sind wir neben dem 2022er auf die paar Flaschen des 2020 1er Cru «Les Folatières». Beim diesjährigen Ausspionieren des Kellers konnten wir ganz hinten noch ein halbes Palett dieses hervorragenden 2020er’s  erspähen. Das Palett war ursprünglich für einen russischen Kunden bestimmt, aber dem ist offensichtlich - aufgrund des schwachen Rubelkurses und der Sanktionen - der Durst vergangen. 

Jean-Louis Chavy ist und bleibt eine «Trouvaille». Er ist auch eine sehr angenehme Person, welche täglich hart und bescheiden für seine Weine und Kunden arbeitet. Solche Weingüter könnten heute für sicherlich einen zwei-, vielleicht sogar für einen dreistelligen Millionenbetrag verkauft werden. Ganz sicher genug fürs eigene Leben und sicher auch genug für ein paar weitere Enkelgenerationen! Die Familie bleibt aber Ihrer Passion treu. Mittlerweile produziert auch sein Sohn Paul seine eigenen Weine. Vielleicht können wir in Zukunft auch hier ein paar Flaschen heuschen. Er gilt als einer der neuen jungen «Shootingstars» im Burgund und auch seine Werke sind bereits vergriffen. Kein Wunder, der Apfel - excusez-moi - die Weintraube fällt auch im Burgund offensichtlich nicht weit vom Stamme…

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