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Anfangs des 20. Jahrhunderts war das Gebiet Beaujolais beliebter und die Weine oft um einiges teurer als im Burgund oder auch im Bordeaux. Der erfolgreiche Unternehmer Julien Damoy kaufte daher das Gut im Jahr 1911 und baute es aus. Gleichzeitig erwarb er auch, wahrscheinlich zu einem tieferen Preis, fast die Hälfte der Grands Cru Parzellen Chapelle-Chambertin und Clos-de-Bèze im Burgund. Heute zahlt man für eine Flasche Clos-de-Bèze von dessen Nachfolger Pierre Damoy fast CHF 1'000.--pro Flasche. Ou la la…!
Nachdem der Ruf des Weingebiets in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Aufkom-men der schnell produzierten Billigweine «Beaujolais Nouveau» leider ruiniert wurde (jeder kennt die windigen Weine mit Drehverschluss - für CHF 3.20 pro Flasche). Die ehrwürdigen Beaujolais «Grand Cru» Weingüter werden heute zum grossen Glück aber wiederentdeckt und umfunktioniert. Im Jahr 2009 erwarb die Unternehmerfamilie Parinet das Gut von den Erben Damoy. Der Sohn Édouard Parinet und sein Geschäftspartner Brice Laffond betrei-ben das Gut nun mit viel jugendlicher Passion. Mit dieser Übergabe rückt das Château wieder in den Mittelpunkt. Sie machen hervorragende Weine. Etwas salopp ausgedrückt eine Mischung zwischen kräftigen Bordeaux und feinen Burgundern. Hocharomatisch und tiefgründig, aber mit sehr ausgewogenen Tanninen. Und der Preis, meine Lieben, immer noch viel tiefer als vergleichbare Bordeaux oder Burgunder. Zugreifen solange man noch kann. Les Cavistes machts möglich. Wir konnten zum Glück auch ein paar ältere Jahrgänge ergattern. Die 2015 sind exzellent und trinkreif. Die 2022 muss man noch etwas lagern, aber dann, aber dann…